Fernerkundungssensoren liefern permanent neue Daten, die abgelegt und verarbeitet werden müssen. Diese zum Teil enorm großen Datenmengen erfordern eine leistungsfähige IT-Infrastruktur und geeignete Software, um die Daten auch verwalten und verarbeiten zu können. Dieser Blogbeitrag zeigt, wie Fernerkundung mit ArcGIS-Technologie cloudbasiert gelingt.
Cloud-Infrastrukturen sind flexible Umgebungen, die einfach und genau an aktuelle Bedürfnisse angepasst werden können. Esri bietet mit dem Imagery-Portfolio passende Software-Lösungen dafür:
ArcGIS Pro mit dem Image Analyst
ArcGIS Pro lässt sich auf allen gängigen Cloud Instanzen verwenden, sofern sie Windows und die erforderlichen Systemvoraussetzungen unterstützen.
Bei der Ablage der Raster sind einige Aspekte zu beachten: in Cloud Infrastrukturen werden in der Regel Objektspeicher eingesetzt. Sie sind relativ günstig, erlauben Zugriffe über http, sind in ihrer Größe nicht limitiert und versprechen schnelle Zugriffszeiten. Mit den ArcGIS Connection Files können ArcGIS Pro-Nutzer auf die Objektspeicher, in denen in der Regel die Rasterdaten abgelegt werden, zugreifen.
Für eine optimale Performance empfiehlt Esri cloud-optimierte Rasterformate. Sogenannte „Cloud-optimized Geotiffs (GOG)“ versprechen einen schnellen Zugriff auf die Pixelinformationen. Bei der Verwendung von Pyramiden können MRF-Formate ideal sein. Nähere Informationen zu diesem Thema finden sich in den sehr nützlichen Imagery Workflow-Seiten. Die OptimizeRasters-Tools – direkt in ArcGIS Pro verwendbar – helfen bei der Konvertierung und dem Transfer der Rasterdaten in die Cloud.
Für die Verarbeitung von Fernerkundungsdaten bieten sich die Tools der Erweiterung ArcGIS Pro Image Analyst an. Damit lassen sich spektrale Informationen erkunden, Pixel klassifizieren, Objekte mit Deep Learning-Methoden extrahieren und vieles mehr.
ArcGIS Pro kann selbst auf Cloud-Instanzen betrieben werden. Es ist aber auch möglich, von einem vorinstallierten ArcGIS Pro (auch hier im Store erhältlich) mit vorbereiteten ArcGIS Connection Files Gebrauch zu machen (etwa über ArcGIS for Microsoft Planetary Computer). Behörden und deren Auftragnehmer haben in Deutschland zudem die Möglichkeit, kostenfreie Kontingente auf CODE-DE zu nutzen. Hier sind ebenfalls vorbereitete ArcGIS Pro-Cloudcomputer erhältlich.
ArcGIS Image for ArcGIS Online
Das klassische Software-as-a-Service-Angebot in der Cloud von Esri ist ArcGIS Online. Mit der User Type Extension ArcGIS Image for ArcGIS Online lassen sich dort Bild- und Rasterdaten als sogenannte Imagery-Layer publizieren. Dieser Blog-Artikel gibt einen guten Überblick über die möglichen Dienste-Typen.
Die Daten lassen sich auf ArcGIS Online (auch hier im Store erhältlich) aber nicht nur hosten, sondern auch verarbeiten. Mit Raster-Verarbeitungsvorlagen oder Raster Analysewerkzeugen ist das direkt im MapViewer möglich, es besteht aber auch die Möglichkeit, über die Python API oder auch mittels ArcGIS Pro die Daten zu verarbeiten.
ArcGIS Image Dedicated
Wenn sehr große Datenmengen in Cloudspeichern vorliegen, ist ArcGIS Image Dedicated die richtige Wahl. Esri installiert direkt bei den Daten in der Azure- oder Amazon-Cloud einen Image Server, der über ArcGIS Pro direkt und einfach genutzt werden kann. Der Vorteil gegenüber einem selbst installiertem Image Server in der Cloud liegt auf der Hand: Updates, Wartungsarbeiten und Ähnliches müssen nicht selbst ausgeführt werden, sondern werden von Esri übernommen.
Site Scan for ArcGIS
Drohnen-Aufnahmen erreichen häufig eine Auflösung im Zentimeterbereich – entsprechend groß ist die Datenmenge, die verarbeitet werden muss, wenn daraus Geodaten gerechnet werden sollen. Auch sind die Berechnungen prozesslastig – was liegt also näher als der Gedanke, diese Prozesse in die Cloud auszulagern?
Esri bietet dazu mit Site Scan for ArcGIS die richtige Lösung an: mit einem einfachen Zugang über den Web-Browser, einer schnellen und sicheren Verarbeitung und einem unkomplizierten Transfer der Ergebnisse nach ArcGIS.