Mit Version 11.4 ist nun das nächste Short Termin Release von ArcGIS Enterprise verfügbar. Es warten neue Funktionalitäten, Verbesserungen und Änderungen auf Sie. Wir haben die wichtigsten in diesem Beitrag für Sie zusammengefasst.
Mit ArcGIS Enterprise 11.4 ist nun das nächste Short Term Release verfügbar. Seit 11.3 ist dabei viel passiert: Neben Bugfixes gibt es auch neue Funktionen und Verbesserung in fast allen Bereichen. Eine kleine Auswahl stellen wir Ihnen heute vor.
Neben den hier kurz vorgestellten Neuerungen gibt es noch eine ganze Menge weiterer. Für mehr Informationen schauen Sie gern in den englischen Blogbeitrag oder direkt in die Dokumentation.
Highlights
In diesem Blogbeitrag starten wir direkt mit den Highlights: Zwei Neuerungen, die wir besonders hervorheben möchten.
ArcGIS Enterprise Base Deployment
Das Base Deployment, auch Basisbereitstellung genannt, definiert sich bisher aus den Komponenten ArcGIS Server, Portal for ArcGIS, ArcGIS Data Store (konfiguriert als Relational und Tile Cache Store) und ArcGIS Web Adaptor.
Diese Definition ändert sich ab Version 11.4: Der Tile Cache Store ist nicht mehr dabei, dafür kommt der Object Store hinzu. Wenn der Object Store nun den Tile Cache Store ersetzt, stellt sich natürlich die Frage, ob der Object Store denn zukünftig auch die Funktion des Tile Cache übernehmen kann. Dazu gehen wir im nächsten Abschnitt genauer ein.
Spoileralarm! Natürlich bleibt die komplette Funktionalität des Base Deployments erhalten.
Object Store
Den Objekt Store kennen wir bisher als Speicher für Daten des ArcGIS Video Servers. Außerdem ist er zuständig für das Vorhalten der Query Caches der hosted Feature Layer. Ab 11.4 ist er nun auch der Speicherort für Caches von hosted 3D Tile Layern und hosted Scene Layern. Letztere war übrigens die einzige Funktion des Tile Cache Stores im Base Deployment. Diese kann damit auf den Object Store übergehen.
Das ist aber noch nicht alles, was es zum Object Store zu sagen gibt. Neben der Möglichkeit, ihn über ArcGIS Data Store in einer Enterprise Umgebung zur Verfügung zu stellen, kann nun auch ein Cloud Storage Service (z.B. Amazon S3, Azure Blob) entsprechend als Object Store genutzt werden. Diese Variante kann dann allerdings nicht als Speicher des ArcGIS Video Servers dienen. Ansonsten sind sie aber funktional deckungsgleich.
Für welche Object Store Variante wir uns auch immer entscheiden, wir müssen noch die bestehenden hosted Scene Layer Caches vom Tile Cache in den Object Store überführen. Das geht zum einen händisch, direkt in der Portaloberfläche. Eine weitere Möglichkeit, ist das Tool MigrateSceneServices, das mit ArcGIS Enterprise 11.4 ausgeliefert wird.
Administration und Installation
Lizenzmanagement
Für die Lizenzierung von ArcGIS Pro über ArcGIS Enterprise Named User ist bisher der Lizenzmanager notwendig. Ab Version 11.4 gilt diese Voraussetzung nicht mehr. ArcGIS Pro (im Store erhältlich) nimmt dann zur Lizenzprüfung nicht mehr den Weg über den Lizenzmanager sondern, kommuniziert dazu direkt mit dem Portal. Damit das funktioniert, muss bei der Erstellung der Named User Lizenzen in MyEsri die Organisations-URL angegeben werden. Die Angabe der MAC-Adresse oder Cloud-Instance-ID entfällt. Dieser Prozess ist abwärtskompatibel auf Seiten von ArcGIS Pro. Beachten Sie, dass Lizenzmanager für Concurrent Lizenzen noch eingesetzt werden muss.
Eine weitere Neuerung im Bereich Lizenzmanagement bezieht sich auf die Benutzertypen. Mit der Version 11.4 kommen nun die neuen Benutzertypen zum Einsatz wie sie hier dokumentiert sind.
Public Portal URL
Manchmal kann es notwendig werden, die Public Portal URL anzupassen. Das kann z.B. bei Änderung der Abteilungsbezeichnung und bei Migration der Enterprise Site der Fall sein. Für den Workflow zur Änderung der Public Portal URL stehen nun vier neue APIs zur Verfügung, mit denen der Prozess etwas vereinfacht wird. Wichtig ist aber, dass hier mit Sorgfalt gearbeitet wird.
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung finden Sie in der Dokumentation.
Audit Logging
Für die Administration einer ArcGIS Enterprise Umgebung sind Log Files eine große Hilfe. Mit der Version 11.4 gibt es im Bereich Portal nun neue Log Files, die Audit Logs. Diese enthalten Informationen zu User Logins und Token Generierung. Außerdem entstehen neue Einträge wann immer Nutzer, Nutzerrollen, Gruppen oder Items erstellt, verändert oder gelöscht werden.
Portal
Item Classification
Einige von Ihnen arbeiten mit Geheimhaltungsstufen, sei es, aufgrund gesetzlicher Vorgaben oder wegen unternehmenseigener Compliance-Richtlinien. Mit der neuen Funktion Item Classification ist die Umsetzung dieser Richtlinien in ArcGIS Enterprise nun etwas einfacher. Informationen zur Sensitivitätsstufe werden nun im Header und Footer visuell zusammengefasst. Bitte beachten Sie, dass es sich dabei nur um einen Hinweis handelt und nicht um eine tatsächliche Nutzungsbeschränkung.
Damit das funktioniert, muss zuerst ein Klassifizierungsschema erstellt und dem Portal hinzugefügt werden. Anschließend haben Nutzer:innen die Möglichkeit diese definierten Klassen in der Elementübersicht anzuwenden.
App Updates
Auch bei den Apps hat sich Etwas getan: ArcGIS Dashboards punktet mit Verbesserungen bei den Themes und in der Legende. Im ArcGIS Experience Builder sind weitere neue Widgets verfügbar und ArcGIS Instant Apps kommt u.a. mit den drei neuen Vorlagen Atlas, Reporter und Manager. Viel Spaß bei der Erstellung von Apps!
Content & Data Management
Living Atlas
Sofern Sie ArcGIS 11.4 bereits installiert haben, werden Sie feststellen, dass der Living Atlas nicht mehr automatisch mit ausgeliefert wird. Bereits seit 11.3 besteht die Möglichkeit, die Living Atlas Inhalte auch außerhalb von Upgrades zu aktualisieren, indem Content Packages installiert werden, sobald sie verfügbar sind. Ähnlich gestaltet es sich nun mit der initialen „Inbetriebnahme“ des Living Atlas nach Installation oder Upgrade. In der Portaloberfläche müssen die Inhalte nun vom Administrator installiert werden.
Apropos Living Atlas: In der aktuellen Version ist eine neue Basemap mit dabei. Outdoor legt den Fokus auf den Naturraum und enthält auch Schummerung und Isohypsen.
Webhook Management
Sie können bereits seit einiger Zeit Organisations-Webhooks in der Portaloberfläche erstellen und verwalten. Ab 11.4 finden Sie an dieser Stelle auch die Service-Webhooks. Das erleichtert das Webhook-Manangement.
Im-/Export Gruppeninhalte
Der Ex- und Import von Inhalten einer Gruppe kann hilfreich sein, wenn diese Daten mit anderen geteilt werden sollen, sie zwischen Umgebungen migriert werden müssen oder diese Inhalte als Backup gesichert werden sollten. Bisher steht dafür eine Sharing API zur Verfügung. Ab 11.4 gibt es zusätzlich die Möglichkeit, Gruppeninhalte direkt in der Portaloberfläche zu exportieren und importieren.
Dabei werden die Inhalte zuerst als EPK File exportiert. Diese Datei kann im Portal heruntergeladen und an einen definierten Ort abgelegt werden. Damit wäre bereits ein Backup erstellt. Weiterhin kann diese Datei aber auch in einer weiteren Umgebung als Portal Item hinzugefügt werden. Aus diesem Item können die Inhalte dann importiert werden.