Auf was Sie achten sollten, wenn Sie eigene Luftbilder mit Drohnen erstellen, lesen Sie in diesem Teil der Reihe “Fernerkundung mit ArcGIS”.
Teil 1 dieser Blogreihe behandelt verschiedenen Datenquellen von Rasterdaten. Diese stehen hauptsächlich durch Satelliten- und flugzeuggetragene Sensoren zur Verfügung und haben regelmäßig wiederkehrende Überflugszeiten, wobei sie in der Regel von wolkenfreien Bedingungen abhängig sind. Für gewisse Aufgabenstellungen sind Aufnahmen zu bestimmten Zeitpunkten und/oder in sehr hoher Auflösung notwendig. Für solche Anforderungen können selbstständig durchgeführte Befliegungen mit Drohnen eine Möglichkeit darstellen.
Drohnen bzw. unbemannte Luftfahrzeuge werden immer populärer, um kostengünstig und schnell Fernerkundungsdaten zu generieren. Die Flexibilität bei der Kameraausstattung, als auch die Möglichkeit schnell auf Ereignisse reagieren und eine Befliegung durchführen zu können, sind ausschlaggebend für die rasante Verbreitung der Technologie.
Bevor es an den technischen Teil der Flugplanung geht, gilt es zunächst die aktuellen Gesetzesregelungen hinsichtlich einer Kennzeichnungs- und Versicherungspflicht zu beachten. Darüber hinaus sind mittlerweile Kenntnisnachweise bzw. Drohnenführerscheine, je nach Größe, vorzuweisen. Damit es nicht zu Schäden an Mensch und Umwelt kommt, sind Flugverbotszonen und Personenrechte in die Planung miteinzubeziehen.
Wurden alle Punkte bedacht, kann mit Hilfe der Flugplanungsapp SiteScan for ArcGIS der Flugmodus und die räumliche Ausdehnung gewählt werden. Diese Flugparameter und mehr können benutzerfreundlich und schnell eingestellt werden. Auf einem Blick ist sichtbar, wie lange der Flug dauert, welche Auflösung erzielt wird und wie viele Batterieladungen nötig sind.
Die anschließende Prozessierung der vielen einzelnen Luftbildern erfolgt am Desktop mit Drone2Map for ArcGIS. Die Oberfläche ist stark an ArcGIS Pro angelehnt und somit für ArcGIS-Usern sehr vertraut. Mit wenigen Klicks können 2D- (Orthomosaike, Höhenprodukte, ggf. Indizes) und 3D-Produkte (Meshes und Punktwolken) berechnet werden. Die Standardeinstellungen sind so gewählt, dass diese für die Mehrheit der Anwendungsfälle bereits sehr gute Ergebnisse liefern, können aber bei Bedarf vielfältig angepasst werden. Der Transfer nach ArcGIS Pro für anschließende Analysen oder die Weiterverteilung nach ArcGIS Online bzw. ArcGIS Enterprise ist nur ein Klick entfernt.
Das Pendant von ArcGIS Drone2Map im Desktopbereich, stellt SiteScan for ArcGIS in der Cloud dar. In Kombination mit der Flugplanungsapp von Esri, können aufgenommene Luftbilder direkt von der Drohne in die Cloud hochgeladen werden. Der physische Datentransfer, von der Speicherkarte auf den Laptop in die Cloud, entfällt somit komplett. Des Weiteren wird in der Cloud die Prozessierung entsprechend des Rechenbedarfs skaliert und das Vorhalten eigener Rechenkapazitäten ist somit ebenfalls nicht nötig. Via Email wird der User über die abgeschlossene Prozessierung benachrichtigt. Das Endprodukt kann entweder heruntergeladen oder aber direkt nach ArcGIS Online bzw. Enterprise transferiert werden.
Wie diese Luftbildprodukte anschließend am besten im ArcGIS System verwaltet werden, ist Inhalt von Teil 3 der Blog-Reihe.
Fernerkundung mit ArcGIS (Teil 3): Bilddatenmanagement
Fernerkundung mit ArcGIS (Teil 4): Bilddaten auswerten mit dem Image Analyst