Neuerungen im ArcGIS GeoEvent Server

​Mit dem ArcGIS GeoEvent Server können Organisationen und Unternehmen Ihre Sensor- bzw. Echtzeitdaten-Daten aller Art integrieren, speichern, analysieren und visualisieren. Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr über alle Neuerungen der Versionen 11.0 bis 11.2.

Der ArcGIS GeoEvent Server ist ein optionaler Server für ArcGIS Enterprise. Dieser GeoEvent Server empfängt Datenströme in unterschiedlichsten Formaten von verschiedensten Quellen, verarbeitet und analysiert diese in einer Prozesskette in Echtzeit und speichert Daten für die nachträglichen Analysen.

Zu den Hauptstärken des ArcGIS GeoEvent Servers gehört die Möglichkeit der unmittelbaren räumlichen Analyse und der Durchführung von Aktionen in Echtzeit. Beim Eintreten einer definierten Bedingung können dabei eine oder mehrere Aktionen ausgeführt werden. Als Bedingung kann z. B. das Überschreiten eines Sensorwerts oder das Verlassen bzw. Betreten von definierten Gebieten (sog. Geofencing) gelten. Somit eignet sich das Produkt für vielfältige Fragestellungen, die in erster Linie mit Echtzeitdaten und deren Analyse zu tun haben.

Neuerungen in Version 11.2

Der ArcGIS GeoEvent Server 11.2 wurde im November 2023 veröffentlicht. In dieser Version wurde ein großer Wert auf die Verbesserung der Stabilität und Benutzerfreundlichkeit gelegt. Gezielt wurden Verbesserungen in folgenden Bereichen umgesetzt:

• Wichtige Updates in Backend-Bibliotheken und Beziehungen, um Stabilität und Funktionalität der Anwendung zu verbessern.
• Folgende bestehende Drittanbieter-Konnektoren wurden aktualisiert: „Cityworks“, „FlightAware“ und „Waze“
• Eine neue Funktion zur manuellen Erstellung einer GeoEvent Definition während der Konfigurierung eines Input-Konnektors. Nun muss die Eingabemaske nicht verlassen werden, um eine neue GeoEvent Definition zu erstellen. Ebenfalls kann in der Definition nachvollzogen werden, welche Input- und Output-Konnektoren mit der Definition verknüpft sind.

Weitere wichtige Neuerungen der Versionen 11.0 & 11.1

Nachfolgend erfahren Sie mehr über die wichtigen Neuerungen der vorherigen Versionen 11.0 und 11.1.

Add-On Gallery

In der Vergangenheit mussten Erweiterungen zuerst aus der GeoEvent-Galerie herunterladen und manuell installiert werden. In der Version 11.1 wurde zum GeoEvent Manager eine neue Add-On Gallery hinzugefügt. Damit können die verfügbaren Erweiterungen aus der GeoEvent-Galerie nun direkt im GeoEvent Manager eingesehen, installiert, deinstalliert und auf den neusten Stand gebracht werden.

Verbesserungen im GeoEvent Manager

In der Version 11.1 wurden Verbesserungen im GeoEvent Manager durchgeführt. Beispielsweise können alle Nutzer:innen auf die neue Directories-Seite zugreifen, um die Verzeichnisse für den Konfigurationsspeicher, als auch für die Gateway-Verzeichnisse zu registrieren und zu verwalten. Bisher mussten die Verzeichnisse manuell im Installationsordner definiert und bei jedem Upgrade erneut gespeichert werden.

GeoEvent Sampler

Der GeoEvent Sampler wurde bereits in der Version 10.8 implementiert. Bisher war dieses nützliche Werkzeug aber eher im unteren Bildschirmrand versteckt. Seit der Version 11.1 ist GeoEvent Sampler im GeoEvent Manager standardmäßig geöffnet. Mit dem Sampler lässt sich der Datenfluss zwischen zwei Workflow-Elementen im JSON- oder Text-Format und in einem Karten-Preview darstellen. Diese Funktionalität erleichtert die Arbeit um ein Vielfaches, es kann dadurch viel schneller nachvollzogen werden, wie die Daten durch die Prozessoren verändert werden oder an welcher Stelle im Workflow ein Problem auftritt, um dieses schneller beheben zu können. 

Deutlich schnellere Ladezeiten

Beginnend mit der Version 11.0 ist die Reaktionszeit in der GeoEvent Manager WebApp insgesamt deutlich schneller geworden. Ein wichtiger Grund dafür waren die zahlreichen Nachfragen nach der Verbesserung der Ladezeit beim Durchsuchen und Auswählen der bereits vorhandenen Feature Services. Nun werden bei einer Synchronisation nicht alle in Enterprise System vorhandene Feature Services gecached, sondern sie werden bei Bedarf abgerufen. Diese Veränderung ermöglicht eine deutlich bessere Performance insbesondere für Organisationen mit vielen Feature Services. Außerdem können vorhandene Services auch über eine URL ausgewählt werden und müssen somit nicht mehr nur dem registrierten Nutzer im Data Store zugewiesen werden.  

Flexiblerer Zugriff auf die GeoEvent Server Configuration

Vorher war die GeoEvent Configuration eine Art „Black-Box“ innerhalb des GeoEvent Gateways. Seit der Version 11.0 wird die GeoEvent Configuartion nun auf Dateiebene gespeichert und kann dadurch auch auf Netzlaufwerke ausgelagert werden.  

Neuerungen bei den Prozessoren

In der Version 11.1 wurden nützliche Funktionalitäten bei einigen Prozessoren hinzugefügt. Beispielsweise kann im Buffer Creator ausgewählt werden, ob der Output im geographischen oder projizierten Koordinatensystem geschrieben werden soll.

Das Cache-Aktualisierungsintervall im Field Enricher Prozessor kann nun auf weniger als eine Minute eingestellt werden. Die schnellste Aktualisierungszeit beträgt dabei 10 Sekunden. Bei einer solchen schnellen Aktualisierungsrate können vor allem hochfrequente Events effektiv mit Informationen angereichert werden.

Im Range Fun Calculator können nun genauso wie im Field Calculator Ausdrücke generiert werden, die String-Zeichenketten, numerische Konstanten sowie Daten aus ausgewählten Attributsfeldern beinhalten.

Verbesserungen bei den Konnektoren

Seit der Version 11.0 unterstützen GeoJSON Input-Konnektoren auch Felder mit Multi-Kardinalität. In den Kafka Konnektoren kann nun Verbindungen zu den Kafka-Clustern, die eine SASL/SCRAM Authentifizierung benötigen, standardmäßig aufgebaut werden.