ArcGIS Pro 2.9 bringt Knowledge Graphen in die Esri-Welt. Mit ArcGIS Knowledge können Knowledge Graphen in ArcGIS Enterprise mit ArcGIS Pro verwaltet, visualisiert und analysiert werden.
Knowledge Graphen bestehen aus Entitäten und den Beziehungen zwischen diesen Entitäten. Sie sind geeignet, um komplexe Beziehungskonstrukte zu visualisieren und zu analysieren. Dort wo in relationalen Datenbanken komplexe SQL-Abfragen gemacht werden müssen, um Verbindungen und Abhängigkeiten sichtbar zu machen, sind diese mit Knowledge Graphen einfach und schnell erkennbar. Ein gutes Beispiel ist die Nachverfolgung von Produkten in der Lieferkette.
Wie bringe ich meine Daten nach ArcGIS Knowledge?
Ein Assistent in ArcGIS Pro ermöglicht es, Daten aus relationalen Strukturen in Knowledge Graphen zu transformieren. Die Datenquellen können dabei Feature-Klassen oder Tabellen sein. Im Integrationsprozess können Entitäten und Beziehungen gebildet werden sowie Geometrien aus bestehenden Feature-Klassen übernommen oder über Koordinaten in Attributen erstellt werden.
Neue Entitäten und Beziehungen können aber auch von Grund auf mit Editierwerkzeugen in ArcGIS Pro erfasst werden.
Welche Analysen sind möglich?
Sind die Daten im Knowledge Graphen integriert, können sie in der Karte oder einem Verbindungsdiagramm visualisiert werden.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Fragestellungen zu beantworten und die relevanten Informationen zu visualisieren. Informationen können einerseits durch Selektion in der Karte oder in der Untersuchung extrahiert und einem Verbindungsdiagramm hinzugefügt werden. Dort können sie durch die Funktion «Expandieren» um Beziehungen und Entitäten erweitert werden.
Das Layout des Verbindungsdiagramms kann übrigens angepasst werden, je nachdem welche Aspekte eines Knowledge Graphen hervorgehoben werden sollen. Es stehen 13 verschiedene Layouts zur Verfügung und das besondere ist: Sie können innerhalb eines Verbindungsdiagramms auch verschiedene Layouts anwenden.
Auch in der Untersuchung selbst können Informationen explorativ abgefragt werden, indem die Beziehungen einer Entität weiterverfolgt werden. Im Beispiel in der Abbildung 4 beliefert der Lieferant T2_30010 den Lieferanten T1_20003, welcher wiederum den Fahrzeughersteller OEM_10003 beliefert.
Neben einem einfachen Suchmodus können Sie mit dem Abfragemodus komplexere Abfragen ausführen und das Resultat anschließend in einem Verbindungsdiagramm visualisieren. Um potenziellen Lieferschwierigkeiten in einem Land entgegenzuwirken, kann zum Beispiel die Frage beantwortet werden, welche Lieferanten in diesem Land direkt oder indirekt an Fahrzeughersteller liefern. In einem Verbindungsdiagramm können die Beziehungen anschließend visualisiert werden.
Eine weitere Möglichkeit, Sachverhalte besser zu verstehen, bieten die Zentralitätsanalysen. Zentralitätsanalysen helfen zu beurteilen, welche Entitäten in einem Verbindungsdiagramm wichtig sind oder eine kritische Rolle spielen. Der Eigenvektor beispielsweise ist hoch bei einer Entität, der viele Beziehungen zu anderen Entitäten hat, welche wiederum viele Beziehungen zu weiteren Entitäten haben.
Was sind die Voraussetzungen für ArcGIS Knowledge?
- ArcGIS Pro 2.9
- ArcGIS Enterprise 10.9.1 (Standard oder Advanced)
Ressourcen
Wir halten Sie hier zu ArcGIS Knowledge auf dem Laufenden und posten wichtige Neuerungen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Produktseite von ArcGIS Knowledge und in dieser Dokumentation.