Digitale Zwillinge sind hochpräzise, digitale Abbilder realer Systeme, die durch vernetzte Daten Entscheidungen und Prozesse in Echtzeit unterstützen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie durch datenbasierte Zugriffssteuerung und Governance die Sicherheit digitaler Zwillinge gewährleistet wird, ohne die Offenheit zu beeinträchtigen.
Digitale Zwillinge: leistungsstark, präzise – und sicher
Während Städte und Industrien die digitale Transformation vorantreiben, haben sich digitale Zwillinge als leistungsstarke Werkzeuge zur Modellierung, Überwachung und Optimierung realer Systeme etabliert. Diese hochpräzisen, vermessungsgerechten 3D-Darstellungen sind mehr als bloße Visualisierungen – sie sind operationale Modelle, eng mit Echtzeitsystemen verknüpft und darauf ausgelegt, Entscheidungen und Handlungen zu unterstützen.
Doch mit dieser Stärke gehen auch Verwundbarkeiten und Verantwortung einher. Die eigentlichen Risiken liegen nicht im digitalen Zwilling selbst, sondern in den gewaltigen Datenströmen, die ihn speisen. Von Infrastrukturschemata bis hin zu Live-Sensordaten – diese Informationen können kritische Systeme angreifbar machen für Cyberbedrohungen, Datenschutzverletzungen und Missbrauch, wenn sie nicht angemessen geschützt werden.
Digitale Zwillinge basieren häufig auf Geodaten – oftmals mit vermessungsgerechter Genauigkeit erhoben – und können sensible Details über Infrastruktur, Versorgungsnetze und Betriebsabläufe enthalten. Diese Präzision ist zwar entscheidend für die Lösung realer Probleme, bringt jedoch Sicherheitsrisiken mit sich, wenn Organisationen den Umgang mit diesen Daten nicht sorgfältig steuern. Die Gefahr liegt in der Zugänglichkeit, Veränderbarkeit und Weitergabe dieser Daten – insbesondere wenn sie kritische Infrastrukturen oder sensible operative Systeme betreffen.
Wenn Präzision zum Risiko wird
Der Wert eines digitalen Zwillings liegt in seiner Genauigkeit und Detailtiefe. Doch eben diese Präzision kann auch Risiken offenbaren:
- Gebäudeschemata und Zugangspunkte
- Unterirdische Versorgungsleitungen und Verkehrsleitsysteme
- Betriebsabläufe und Notfallpläne
Wenn unbefugte Personen Zugriff auf diese Informationen erhalten, können daraus operative, physische und cybersicherheitstechnische Gefahren entstehen.
Offenheit und Zugriffskontrolle intelligent ausbalancieren
Bei Esri setzen wir uns seit jeher für offene Daten ein. Über Plattformen wie den Living Atlas stellen wir nicht-sensitive Geodaten frei zur Verfügung – nicht nur für unsere Kund*innen, sondern auch für die Öffentlichkeit, etwa über Apps wie ArcGIS Earth. Diese Offenheit fördert Innovation, erhöht die Transparenz und ermöglicht es Gemeinschaften, fundiertere Entscheidungen zu treffen.
Anstatt Offenheit aufzugeben oder zu schwächen, sehen wir darin die Chance, den Zugang intelligenter zu gestalten. Die ArcGIS-Plattform von Esri bietet einen detaillierten, rollenbasierten Ansatz zur Daten-Governance, der digitale Zwillinge absichert und gleichzeitig Flexibilität und Mehrwert bietet. Mit ArcGIS können Organisationen:
- Daten nach Sensitivität klassifizieren
- Zugriffsrechte auf Basis von Benutzerrollen steuern
- Datennutzung verfolgen und prüfen
- APIs absichern, um kontrolliertes Teilen zu ermöglichen
- Standards wie ISO 27000 und FedRAMP einhalten
So lässt sich der Zugriff auf sensible Informationen – etwa Innenräume von Gebäuden oder Versorgungsnetze – auf autorisierte Fachkräfte wie Rettungsdienste oder Netzbetreiber beschränken. Gleichzeitig bleiben nicht-sensitive, öffentlich relevante Daten weiterhin offen und zugänglich. Das Ergebnis ist ein ausgewogenes Modell: offen, wo es Chancen schafft, geschützt, wo es am wichtigsten ist.
Rollenbasierte Berechtigungen mit ArcGIS-Nutzertypen
Die neuen ArcGIS-Nutzertypen ermöglichen es Organisationen, Zugriffs- und Bearbeitungsrechte gezielt an spezifische Rollen anzupassen:
- Viewers (Betrachter*innen): Nur-Lesezugriff für Entscheidungsträger*innen oder die Öffentlichkeit
- Contributors (Mitwirkende): Eingeschränkte Bearbeitungsrechte für kommunale Abteilungen oder Dienstleister
- Mobile Workers (Außendienstmitarbeitende): Mobiler Zugriff auf aufgabenspezifische Daten
- Creators (Ersteller*innen): Erstellung von Karten und Dashboards innerhalb definierter Zugriffsbeschränkungen
- GIS Professionals: Vollzugriff auf fortgeschrittene Werkzeuge innerhalb zugewiesener Bereiche
In Kombination mit gruppen- und layerbasierten Zugriffskontrollen ermöglicht dies ein noch feiner abgestuftes Management. Nutzer:innen sehen genau das, was sie für ihre Aufgaben benötigen – nicht mehr und nicht weniger. So wird eine moderne Sicherheitsstrategie unterstützt, die Offenheit mit Kontrolle vereint – ein entscheidender Schritt hin zu widerstandsfähigen und vertrauenswürdigen digitalen Zwillingen.
Sicherheit über den Zugriff hinaus: nachgelagerte Nutzung steuern
Sicherheit endet nicht beim Zugriff – sie umfasst auch die Nutzung, Weitergabe und Interpretation von Daten. Organisationen müssen sicherstellen, dass Daten ausschließlich für ihren vorgesehenen Zweck verwendet werden, Drittanbieter-Integrationen abgesichert sind und Exporte sowie Visualisierungen bereinigt werden.
Dies ist besonders wichtig, wenn öffentliche Datensätze mit privaten, sensiblen Informationen in einem digitalen Zwilling kombiniert werden. Organisationen sollten den digitalen Zwilling von Anfang an sicher gestalten – mit flexiblen Kontrollmechanismen, die sich an neue Nutzer:innen und Anwendungsfälle anpassen lassen.
Für reale Wirkung konzipiert
Digitale Zwillinge sind gezielt dafür entwickelt, reale Probleme zu lösen – von Klimaanpassung bis hin zum Katastrophenschutz. Ihre Stärke liegt in der Integration vielfältiger Daten, die oft aus unterschiedlichen Abteilungen, Bereichen und Disziplinen stammen.
Daher müssen Organisationen Sicherheit von Anfang an mitdenken. Ein digitaler Zwilling sollte systemübergreifend interoperabel, auf den jeweiligen Anwendungsfall abgestimmt und in Bezug auf Datenzugriff und -nutzung kontrollierbar sein.
Dieser Ansatz stellt sicher, dass digitale Zwillinge widerstandsfähig, vertrauenswürdig und anpassungsfähig bleiben.
Möglichkeiten neu entdecken
Erfahren Sie hier, wie die bewährte ArcGIS-Technologie umfassende Funktionen und vielfältige Einsatzmöglichkeiten bietet, um ein sicheres System für digitale Zwillinge zu entwickeln.
Dieser Beitrag ist eine Übersetzung des amerikanischen Original-Beitrags.
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