Die zunehmende Ausweitung bewässerter Landwirtschaft trägt zwar zur globalen Ernährungssicherheit bei, verstärkt jedoch auch die Belastung knapper Wasserressourcen. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie mithilfe des Layers „Global Irrigated Area 2000–2015“ im ArcGIS Living Atlas Wasserknappheit weltweit analysieren und kartieren können.
Während die Ausweitung der bewässerten Landwirtschaft die globale Nahrungsmittelproduktion gesteigert hat, hat sie gleichzeitig erhebliche Belastungen für Süßwasserressourcen mit sich gebracht. Ein zentrales Ziel nachhaltiger Landwirtschaft besteht daher darin, sicherzustellen, dass die Ausweitung der Bewässerung nur in Regionen erfolgt, in denen Wasser relativ reichlich vorhanden ist. Darüber hinaus ist das Wissen darüber, wie sich bewässerte Flächen im Laufe der Zeit entwickelt haben, entscheidend für die Messung von Fortschritten in Richtung Wassernachhaltigkeit. Um Analyst:innen bei der Visualisierung und dem Verständnis von Bewässerungsstatistiken zu unterstützen, steht nun ein neuer Layer im ArcGIS Living Atlas zur Verfügung: Global Irrigated Area 2000–2015.

Der Layer enthält eine Auswertung der bewässerungsfähigen Flächen (AEI – Area Equipped for Irrigation) und ermöglicht so den Vergleich der Hektarzahlen im Zeitverlauf, um Wasserstress weltweit besser zu verstehen.
Was unter „bewässerungsfähiger Fläche“ (AEI) zu verstehen ist
Veröffentlicht im Fachjournal Nature Water, nutzt dieser Datensatz die neuesten subnationalen Bewässerungsstatistiken (aus 17.298 Verwaltungseinheiten) aus verschiedenen offiziellen Quellen und kartiert das weltweite Ausmaß bewässerter Flächen (also Flächen, die für Bewässerung ausgestattet sind) mit einer Auflösung von 5 Bogenminuten (~10 km) für die Jahre 2000, 2005, 2010 und 2015. Die Daten basieren auf Bewässerungsstatistiken, die von internationalen Organisationen, nationalen Regierungsberichten und anderen offiziellen Quellen weltweit zusammengestellt wurden.
Die Analyse zeigt, dass die bewässerungsfähige Fläche (AEI) von 2000 (297 Millionen Hektar) bis 2015 (330 Millionen Hektar) um 11 % zugenommen hat. Dieses Wachstum umfasst große Ausweitungen in Regionen wie Nordwestindien und Nordostchina, aber auch Rückgänge in Ländern wie Russland. In Kombination mit Informationen zur grünen (Regenwasser) und blauen (Oberflächen- und Grundwasser) Wasserknappheit untersuchte die Studie außerdem, inwieweit sich die Bewässerung in Regionen mit bereits bestehender Wasserknappheit auf nicht nachhaltige Weise ausgedehnt hat. Die Ergebnisse zeigen, dass über die Hälfte (52 %) der Bewässerungsausweitung in Gebieten stattfand, die bereits im Jahr 2000 von Wasserknappheit betroffen waren – wobei allein Indien für 36 % der global nicht nachhaltigen Ausweitung verantwortlich ist. Diese Erkenntnisse liefern neue Einblicke in die sich wandelnden Muster globaler Bewässerung und haben wichtige Implikationen für die weltweite Wassernachhaltigkeit und Ernährungssicherheit.


Verwendung der bewässerungsfähigen Fläche (AEI) in Ihren Karten
Über die reine Visualisierung hinaus ermöglicht Ihnen der Layer, zeitliche Muster von Wasserknappheit zu untersuchen und diese mit anderen Datensätzen in Ihren Projekten zu kombinieren.
Vergleich
Nutzen Sie die multidimensionalen Ausschnitte, um in ArcGIS Pro oder ArcGIS Online zu vergleichen, wie sich die Muster in den Jahren 2000, 2005, 2010 und 2015 verändert haben.

Überlagern
Nutzen Sie die Effekte in ArcGIS Online sowie verwandte Datensätze, wie die Vorlage „Crops Processing“ der Sentinel-2 Landbedeckung aus dem Living Atlas, um aufzuzeigen, wo Anbauflächen mit Wasserverbrauch übereinstimmen:

Analyse
Verwenden Sie das Werkzeug Zonale Statistik in ArcGIS Pro oder ArcGIS Online, um die Bewässerung nach Verwaltungseinheiten zusammenzufassen. So können Sie die Veränderung der bewässerten Fläche zwischen 2000 und 2015 für jedes Land quantifizieren.

Kombinieren Sie diese Layer mit globalen Datensätzen zur Wasserknappheit (wie Blaue Wasserknappheit und Grüne Wasserknappheit), um die Nachhaltigkeit der Bewässerungsausweitung zu bewerten und potenziell nachhaltige sowie nicht nachhaltige Bewässerungsgebiete zu kartieren. So können Sie Regionen identifizieren, in denen die Bewässerung bereits wasserknappen Gebieten ausgeweitet wurde.

Abschließende Gedanken
Nutzen Sie diesen Layer noch heute in Ihrer Analyse, indem Sie sie ganz einfach über den Living Atlas in ArcGIS aufrufen. Das Element kann in Ihre neuen und bestehenden Karten in ArcGIS Pro, ArcGIS Online sowie an weiteren Orten, an denen Layer hinzugefügt werden können, eingebunden werden.
Dieser Beitrag ist eine Übersetzung des amerikanischen Original-Beitrags.
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