Mit dem 10.9.1er Release von ArcGIS Enterprise gibt es spannende und nützliche Neuerungen für die ArcGIS Notebooks. So können diese nun als WebTool veröffentlicht werden. Und WebHooks können so konfiguriert werden, dass sie ein Notebook ausführen.
Zum Auftakt der letzten Blogreihe zu den ArcGIS Notebooks haben wir bereits einen Überblick über die ArcGIS Notebooks in der Plattform erstellt und die Verwendung in ArcGIS Pro genauer erläutert. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die Neuerungen für ArcGIS Notebooks Server im Zuge des ArcGIS Enterprise 10.9.1 Release vor.
Veröffentlichen eines Notebooks als WebTool
Die Möglichkeit ArcGIS Notebooks als WebTool zu veröffentlichen, ist eine sehr nützliche Ergänzung zu den bereits bestehenden Funktionalitäten der automatisierten Ausführung über die Konfiguration von Tasks. So können Notebooks als WebTool z.B. in den folgenden Fällen einen Mehrwert bieten:
- Integration in Geoprocessing Widgets von Web-Anwendungen wie z.B. dem ArcGIS Web AppBuilder.
- Nutzer:innen ohne Python-Kenntnisse können die Notebooks einfach mit eigenen Parametern ausführen.
- Im Vergleich zur bereits existierenden, automatisierten Ausführung von Notebooks in festgelegten Intervallen über die Konfiguration von Tasks, bietet ein WebTool eine einfache Möglichkeit, ein Notebook bei Bedarf über einen simplen REST-Request auszuführen.
In dem folgenden Beispiel der Mitarbeiter:innen von Esri Inc. wird erklärt, wie Sie ein Notebook als WebTool veröffentlichen können. Dies geschieht anhand eines einfachen Beispiels:
Um das Einzugsgebiet von einer Meile um einen Standort besser zu verstehen, soll der Unterschied zwischen der Buffer-Distanz, also eine Meile Luftlinie, und der Distanz in einem Drive Time-Polygon (auf Basis eines Straßennetzwerks) veranschaulicht werden. Hierzu werden, wie in dem folgenden Diagramm beschrieben, beide Berechnungen ausgeführt und anschließend miteinander verschnitten, um sie als Ergebnis auf der Karte gemeinsam darzustellen.

Wie in dem Video zu sehen, hier noch einmal die Schritte zur Erstellung des Notebook WebTools:
- Notebook mit Python Code erstellen (00:00:05)
- Im Bereich Parameter die Eingabeparameter für das WebTool definieren (00:00:12)
- Die Eingabeparameter als Variable im Code einfügen (00:00:54)
- Ausführen des Notebooks, um zu testen, ob die Parameter-Variablen wie erwartet genutzt werden (00:01:05)
- Ausgabeparameter am Ende des Notebooks hinzufügen (00:01:36)
- Notebook speichern und als WebTool veröffentlichen (00:01:40)
Das Notebook WebTool kann anschließend im MapViewer Classic (Funktionalität wird in zukünftigen Releases auch im neuen Map Viewer zur Verfügung stehen) ausgeführt werden (00:01:58) oder über das Geoprocessing-Widget in eine Anwendung des Web AppBuilder integriert werden (00:02:28).
Notebook als WebHook Trigger
Eine weitere spannende Neuerung der Notebooks in ArcGIS Enterprise ist, dass diese durch einen WebHook ausgeführt werden können.
Ganz kurz, was ist ein WebHook? Ein WebHook ist ein Mechanismus, welcher es ermöglicht beim Eintreten bestimmter Ereignisse einer Aktion automatisch auszulösen, wie z.B. einen http Post Request oder das Ausführen eines Notebooks.
Administrator:innen können WebHooks im ArcGIS Enterprise Portal für unterschiedliche Ereignisse konfigurieren. Dies betrifft aktuell vor allem administrative Ereignisse, wie die Erstellung oder Modifikation von Portal Items, Gruppen oder Benutzern.
Ein Anwendungsbeispiel könnte die Überprüfung der Freigabeeinstellungen sein, wenn ein Item mit einer Gruppe geteilt wird. Ist diese Gruppe z.B. für die öffentliche Dateifreigabe bestimmt, muss das Item entsprechend auch öffentlich und nicht nur für die eigene Organisation freigegeben sein. Ist dies nicht der Fall, kann der Besitzer des Items per E-Mail benachrichtigt werden.
In der ArcGIS REST API ist genau beschrieben, wie ein WebHook entsprechend zur Ausführung eines Notebooks konfiguriert werden muss.

Als kleiner Preview ist für das nächste Release von ArcGIS Enterprise die Erweiterung der WebHooks auf Feature Service Level angekündigt. Dies ermöglicht weitere spannende Anwendungsfälle, wie das automatische Analysieren oder Anreichern von Features, welche beispielsweise über ArcGIS FieldMaps oder ArcGIS Survey123 erfasst wurden, mit Daten aus einem anderen Feature Service.
Referenz für diesen Beitrag ist der originale Blogbeitrag von Esri Inc.