Sentinel-2-Daten sind für Esri Kunden ab sofort über den ArcGIS Living Atlas of the World einfach nutzbar.
An jedem Tag verändert sich unsere Landschaft. Landwirte, Vermesser, Regionalplaner, Forstwirte – für viele Nutzer und Entscheidungsträger ist es wichtig, diese Veränderungen möglichst schnell zu erkennen. Fernerkundungsdaten liefern dafür wichtiges Datenmaterial.
Aktuelle Bilddaten liefert der Sentinel-2-Satellit. Sentinel-2 ist ein Satellit aus dem Erdbeobachtungsprogramm Copernicus der EU. Die Bilddaten dieses Satelliten mit einer Auflösung von bis zu 10 m sind ideal, um Landschaftsveränderungen aufzudecken. Dabei stehen insgesamt 13 Bänder zur Verfügung. Das bedeutet: die Landschaft wird nicht nur im sichtbaren Bereich abgebildet, sondern auch in Spektralbereichen, die unser menschliches Auge nicht wahrnehmen kann. So lassen sich mit bestimmten Kombinationen dieser Bänder auch Zustände sichtbar machen, die visuell zunächst im Verborgenen liegen.
Die beiden Sentinel-2-Satelliten überfliegen jeden Punkt der Erde alle 5-7 Tage, so dass, gesetzt der Blick auf die Erde war wolkenfrei, die Daten sehr aktuell sind.
Anwendungsbeispiele
Die Vitalität und Wasserversorgung von landwirtschaftlichen Kulturen können mit Hilfe von Satellitenbilddaten abgeschätzt werden.
Abbildung 1: Das Beispiel zeigt landwirtschaftliche Flächen, ganz links im natürlichen Farbspektrum, in der Mitte über eine Bandkombination, die die Vitalität des Aufwuchses verdeutlicht und rechts über einen Wasserindex, der einfach aus verschiedenen Bändern der Aufnahme berechnet werden kann
Brandherde können einfacher lokalisiert werden, wenn entsprechende Spektralinformationen bereitstehen.
Abbildung 2: Im sichtbaren Bereich (links) sind Brandherde, wenn überhaupt, nur auf Basis der Rauchfahnen erkennbar. Außerhalb des sichtbaren Bereichs (rechts) lassen sie sich eindeutig lokalisieren
Nutzung der Bilddaten in ArcGIS
Esri stellt seinen Kunden ein Archiv über die letzten 14 Monate über einen Image Service zur Verfügung. Das bedeutet, dass die Daten nicht nur für Visualisierungszwecke verwendet werden können (wie es etwa bei einem WMS-Dienst der Fall ist). Über den Dienst lassen sich auch
- verschiedenste Bandkombinationen oder Bandverrechnungen interaktiv anfragen
- eigene Analysen fahren
- Bildausschnitte exportieren, um sie ggf. lokal weiterzuverarbeiten.
Über ArcGIS Online lässt sich der Dienst sehr einfach über den Suchbegriff „Sentinel“ finden, einbinden und nutzen. Verschiedenste Ausprägungen sind auch in dieser ArcGIS Online Gruppe bereitgestellt.
In ArcGIS Pro geht das genauso einfach: Im Katalog gibt es die Schaltfläche „Living Atlas“, über den Suchbegriff „Sentinel“ wird das Element schnell gefunden und kann einfach in das Kartenfenster gezogen werden.
Abbildung 3: Der Zugriff auf den Sentinel-2 Image Service ist direkt über das Katalog-Fenster in ArcGIS Pro möglich
Der Dienst wird derzeit in einer Beta Version angeboten.