Mit ArcGIS Data Interoperability lassen sich NAS und andere XML-basierte Dateiformate, als Feature-Klassen in File-Geodatabase (FGDB) schnell und aufwandfrei importieren.
Die Normbasierte Austauschschnittstelle (NAS) ist eine Datenschnittstelle zum Austausch von Geoinformationen, die im Rahmen der Modellierung der Geoinformationssysteme AFIS, ALKIS und ATKIS durch die Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV) definiert wurde.
Die NAS setzt auf die Industriestandards Extensible Markup Language (XML), Geography Markup Language (GML) und Web Feature Service (WFS) auf.
Die Erweiterung ArcGIS Data Interoperability ist ein integriertes Toolset zum Extrahieren, Transformieren und Laden von räumlichen Daten (ETL), das im Geoverarbeitungs-Framework unter Verwendung der FME-Technologie ausgeführt wird.
Mit dem Werkzeug „Quick Import“ der Erweiterung in ArcGIS Pro lassen sich NAS-Daten schnell und aufwandfrei in einem FGDB importieren. So können die Daten visualisiert oder auch als gehostete Layer in Ihrer ArcGIS Online Organisation oder in Ihrem ArcGIS Enterprise Portal veröffentlicht werden.
Kataster- und topographische-Daten aus GML
ALKIS- bzw. ATKIS-Daten der Bundesländer werden oft als GML geliefert.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, um welches XML-Format oder welche GML-Version es sich bei den Daten genau handelt, ist es sinnvoll, im Eingabefenster des Tools zunächst den Datensatz auszuwählen, anstatt das Format manuell zu wählen. Dadurch wird das Format automatisch ausgewählt und sichergestellt, dass der Prozess fehlerfrei abläuft.
Auch das Batch-Importieren, indem Sie mehrere XML-Dateien auf einmal als Input auswählen, ist möglich.

3D-Gebäudemodelle aus CityGML
3D-Gebäudemodell im CityGML Format lassen sich als Multipatch-Features in einer FGDB importieren. Da die Datenstruktur komplizierter ist, spielt hier die Vorkonfiguration eine wichtigere Rolle. Falls eine XSD-Schema-Datei dazu vorhanden ist, kann diese auf die Parameter des Quick Import Tools ausgewählt und mitgenommen werden.
Für eine detaillierte Bearbeitung von City-GML und die Konvertierung der Daten direkt in einem Scene-Layer-Package (I3S), gibt es eine neue Toolbox, die hier heruntergeladen werden kann.
Ausführliche Informationen sowie eine Anleitung finden Sie auch im Blogbeitrag von Esri Inc.

Web Feature Service (WFS)
WFS wird von Behörden als Download-Dienst für Vektordaten auch sehr oft verwendet. So ähnlich wie beim GML, kann dieses Format mit der Data Interoperability auch benutzt werden.
Natürlich können Sie auch auf die Daten über eine WFS-Serververbindung zugreifen. Wenn Sie aber diese Daten direkt in einer FGDB haben möchten, ist es mit der Data Interoperability viel praktischer. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, im Dialogfenster des Quick Import Tools direkt die Steuerung der Optionen zu übernehmen, indem Sie zum Beispiel definieren, welcher Layer selektiert oder wie viele Features übernommen werden sollten.

Workbench erstellen
Nicht vergessen: Neben gebrauchsfertigen Werkzeugen für die schnelle Transformation wird auch die Möglichkeit geboten, mit FME (Feature Manipulation Engine) in ArcGIS durch Integration ohne Programmierung eigene ETL-Werkzeuge zu erstellen. Mit der Anwendung Workbench können Sie Ihre Geschäftslogik mit hunderten verfügbaren Transformationen grafisch darstellen. Diese werden auf Streams von Features angewendet, die miteinander verbunden sind.

Eine Liste aller von ArcGIS Data Interoperability unterstützten Formate finden Sie hier.
Weitere Beiträge unserer Tipps & Tricks-Reihe:
Tipps & Tricks #1: Die Hierarchietabelle der Rückwärts-Geokodierung
Tipps & Tricks #2: Schatten, aber richtig!
Tipps & Tricks #3: Tastenkombinationen in ArcGIS Pro