Mit den letzten Releases haben ein paar spannende Neuerungen Einzug gehalten, die die Erstellung von Formularen vereinfachen sowie die Formulare funktional noch intelligenter machen. Ich habe ein paar meiner Highlights zusammengestellt.
Der 1. Teil meiner 2-teiligen Blogreihe befasst sich mit dem ArcGIS Survey123 Web Designer. Und im 2. Teil schreibe ich über ArcGIS Survey123 Connect.
Eigene Webkarten in ArcGIS Survey123? Das geht!
Wer hat sich nicht auch schön länger gewünscht, dass man über die integrierte Kartenkomponente im Formular etwas mehr thematischen Kontext liefern könnte. Bis zum Februar-Release war es im ArcGIS Survey123 Web Designer nur möglich, die Esri Basemaps zu visualisieren, nicht aber seine eigenen Webkarten als Hintergrundkarte zu nutzen. Dies hat sich nun grundlegend geändert. Der Web Designer bietet nun die Möglichkeit, seine eigene Webkarte zu nutzen, um den Nutzenden noch mehr Orientierung und thematischen Kontext zu liefern. Erledigt ist dies in wenigen Klicks:
„Bahnhofstr.“ in Münster, München oder Berlin? Mit einem eigenen Adressen-Locator zur richtigen Adresse
Ein weiteres Highlight, welches zuvor auch nur ArcGIS Survey123 Connect vorbehalten war, ist die Nutzung eigener Adress-Locatoren. Insbesondere in Kombination mit dem Fragetyp „Adresse“ ein echter Mehrwert. Beim Fragetyp „Adresse“ steht nicht die Karte im Vordergrund, sondern Nutzende können einfach Ihre Adresse in ein Freitext-Feld eingeben. Möchte man nun nicht, dass für die Eingabe „Bahnhoftstr. 5“ Ergebnisse für Örtlichkeiten auf der ganzen Welt zurückgegeben werden, so ändert man einfach den Adress-Locator auf den eigenen und schon werden die Ergebnisse der Adresssuche passgenau für das eigene Gebiet zurückgegeben.
Unsichtbare Helferlein – Berechnungen die im Hintergrund laufen
Noch nicht genug? Na gut, es geht noch weiter. Der Web Designer verfügt seit dem September-Release 2021 über die Möglichkeit, Antworten bei bestimmten Fragetypen automatisiert zu berechnen. Ein echter Mehrwert, wenn Sie nicht alles per Hand ausfüllen möchten. Stellen wir uns beispielsweise folgendes Szenario vor: Wir möchten von einer Person, die das Formular ausfüllt, über den Fragetyp „Adresse“ den genauen Standort erfassen lassen. Für die weitere Bearbeitung benötigen wir nochmals die Stadt und die Postleitzahl in einer eigenen Antwort. Damit die Person nicht nochmal alles eingeben muss, legen wir zwei Freitextfelder an, deren Inhalt wir allerdings berechnen lassen. Stadt und PLZ werden automatisch aus der über die Adressfrage ermittelten Antwort bezogen. Da die Person die beiden Felder nicht sehen soll, da diese nur intern genutzt werden, stellen wir für beide Eingabefelder noch die Option „Aus Survey ausblenden“ ein. Ein echter Pluspunkt für alle Beteiligten.
Seit dem letzten Release im Mai 2022 wurden die Berechnungsoptionen für manche Fragetypen sogar noch erweitert. So ist es nun möglich, weitere Nutzerdaten automatisch abzufragen. Hierzu zählen u.a. der Vor- und Nachname, sowie die E-Mail-Adresse. Dies geht nur, sofern der Nutzende mit einem ArcGIS-Konto auf das Survey zugreift.
Bis hierher und nicht weiter – maßstabsabhängige Sichtbarkeit beim Editieren
Ein weiterer Pro-Tipp von mir und zugleich ein cooles neues Feature aus dem letzten Release ist die maßstabsabhängige Verfügbarkeit der Editierwerkzeuge. Dies ist nützlich, wenn man sicherstellen möchte, dass die Befragten nah genug heranzoomen, bevor diese einen Standort festlegen oder auf der Karte zeichnen.
Personalisierte Formulare? Machbar mit dynamischen Labels!
Und es geht weiter mit den Neuerungen! Seit dem letzten Release ist es möglich, dynamische Labels in den Fragen und deren Hinweistexten zu nutzen. Gibt bspw. ein Nutzer oder eine Nutzerin seinen Vor- und Nachnamen in den dazugehörigen Antwortfeldern ein, so können diese Werte in folgenden Fragen genutzt werden, um den Nutzer oder die Nutzerin direkt anzusprechen. Natürlich funktioniert dies auch für andere Fälle. Fragt man z.B. per Dropdownmenü nach dem Lieblingshaustier, so kann man den Nutzenden die Antworten „Hund“, „Katze“ oder „Maus“ anbieten. Wählt der Nutzende die Antwort „Hund“, so kann man diese Antwort direkt in dem Text der nächsten Frage aufgreifen und explizit fragen, warum der Nutzende sich für die Antwort „Hund“ entschieden hat. Ein klasse Feature um die Formulare dynamisch zu personalisieren.
Danken mit Stil
Doch damit noch nicht genug. Nicht nur die Fragen können personalisiert werden, auch der sogenannte „Dankeschön-Bildschirm“ kann mit dynamischen Labels ausgestattet werden. Neben dieser Funktionalität gibt es die Möglichkeit, das Formular automatisch erneut aufzurufen, um weitere Daten zu erfassen – sei es per Klick oder automatisiert nach einer frei konfigurierbaren Zeitspanne. Ebenso neu ist die Möglichkeit, eine automatisierte URL einzubinden, die ein nachträgliches Bearbeiten der vorher abgesendeten Daten ermöglicht. Sollte ein Antragssteller oder eine Antragstellerin sich bei den Eingaben vertan haben, ist eine Korrektur nun sehr einfach möglich. Auch die Möglichkeit eines Reviews, ohne Korrekturmöglichkeit, ist konfigurierbar.
Survey123 in Social Media
Jeder kennt es, man hat das Formular nun nach seinen Wünschen zusammenkonfiguriert (und hat hoffentlich ein paar der coolen neuen Feature eingebaut) und möchte dieses nun mit der breiten Welt teilen. Seit dem nächsten Juni-Release ist es möglich, das Aussehen der Verlinkung des Formulars für Social Media-Plattformen wie Facebook, LinkedIn und bspw. Twitter zu konfigurieren. ArcGIS Survey123 unterstützt das Open Graph-Protokoll. Auf diese Weise können Social-Media-Websites das Miniaturbild und die Beschreibung der Umfrage abrufen, sodass automatisch eine ansprechende Social-Media-Linkkarte erstellt werden kann.
Ein Blick in die Zukunft – Absicherung von Formularen
Kommen wir zu meinem letzten Highlight und einen kleinen Ausblick in die nahe Zukunft. Da unser Formular nach erfolgreicher Konfiguration nun öffentlich erreichbar ist, sollten wir uns ggf. noch über eine Absicherung Gedanken machen. Gerne erwähne ich hier noch einmal das Whitepaper von Esri zum Absichern von öffentlich geteilten Umfragen. Was aber, wenn wir uns noch vor Bot-Angriffen schützen wollen? Keine Sorge, hier kommt mein zweites Highlight aus dem nächsten Release, welches jetzt schon in der Beta getestet werden kann: die Einbindung eines CAPTCHA. Einfach zu konfigurieren und anzuwenden. So, wie Sie es bereits von anderen Webseiten kennen. Ein optimaler Schutz vor Bots.
Interesse daran, wie Sie Daten von externen Layern abgreifen und als Antwort ins Formular einsetzen können? Mehr dazu beim nächsten Mal.
Ich wünsche viel Spaß mit den neuen Funktionen und freue mich auf Teil 2 zu meinen Highlights aus ArcGIS Survey123 Connect.
Tipp: Schauen Sie sich auch meine Life Hacks zum Thema ArcGIS Survey123 an: