Wer sich mit INSPIRE beschäftigt, merkt schnell, dass die Bereitstellung INSPIRE-konformer Dienste aufwändig sein kann. Die Lösungen auf dem Markt übersteigen oft in vieler Hinsicht die Möglichkeiten der von INSPIRE betroffenen Organisationen. Für 2018 plant Esri ein neues Lösungsangebot.
Was sich in 10 Jahren verändert hat
INSPIRE (Infrastructure for Spatial Information in Europe) ist eine 2007 in Kraft getretene EU-Richtlinie. Sie adressiert 34 räumliche Datenthemen, die stufenweise bis 2021 bereitgestellt werden müssen. Die INSPIRE-Richtlinie bahnte den Weg für top-down und von Spezifikationen getriebene Geodateninfrastrukturen. Seit ihrer Einführung starteten allerdings weltweit bottom-up und auf Bürgerbeteiligung ausgerichtete Open-Data-Initiativen. Damit wächst die Erwartung, dass Daten schnell verfügbar, nutzbar und zuverlässig sind. Das spiegelt auch der inzwischen vorherrschende Web-GIS-Ansatz wider, der Daten von überall und auf jedem Gerät zugänglich macht.
Herausforderungen, die bleiben
INSPIRE setzt die Messlatte mit sorgfältig durchdachten technischen Spezifikationen hoch an. Für viele Akteure ist diese Hürde aber zu hoch. Insbesondere die IT-Voraussetzung wie Verfügbarkeit der Dienste von 99 Prozent übersteigt die Möglichkeiten vieler von INSPIRE betroffenen Organisationen.
Neue INSPIRE-Lösung von Esri
Vor diesem Hintergrund – verändertes Umfeld und bestehende Anforderungen – hat Esri im Sommer 2017 die Diskussion ins Rollen gebracht, wie neue Wege für INSPIRE aussehen könnten. Dies hat sich mittlerweile konkretisiert: Für 2018 hat Esri die Unterstützung von INSPIRE View Services in Form von WMTS-Diensten und INSPIRE Download Services auf Basis von ATOM angekündigt. Die neuen INSPIRE-Funktionen werden nahtlos in ArcGIS Online integriert. Sie stehen somit allen ArcGIS Online Nutzern unter Berücksichtigung des bestehenden Credit-Modells von ArcGIS Online und ohne zusätzliche Mehrkosten zur Verfügung. In Kombination mit dem INSPIRE Solution Pack for FME Cloud-Angebot von con terra lässt sich so der gesamte INSPIRE-Workflow in der Cloud abbilden.
Was können Sie heute schon tun?
Aktivieren Sie kostenfrei ArcGIS Online für Ihre Desktop-Nutzer und profitieren Sie von der Zusammenarbeit mit einer größeren Anwendergruppe. Beginnen Sie mit der Implementierung in ArcGIS Online und den Möglichkeiten, die heute schon bereitstehen (INSPIRE-Metadaten, OGC WMTS und WFS, Nutzung vorhandener ArcGIS Open Data-Download-Formate). Wenn Sie eine Open Data-Lösung suchen, nutzen Sie ArcGIS Open Data, für die gemeinsame Nutzung von Daten mit aktiver Bürgerbeteiligung.
Fazit
Die Harmonisierung der INSPIRE-Daten ist auch bei diesem Lösungsansatz Aufgabe der jeweiligen Organisation. Allerdings werden Aufwand und Kosten zur Bereitstellung einer INSPIRE-konformen Infrastruktur auf ein Minimum reduziert. Organisationen, denen es bisher nicht möglich war eine eigene INSPIRE-konforme IT-Umgebung aufzubauen, erhalten nun die Möglichkeit, ihre gesetzlichen INSPIRE-Verpflichtungen schnell und einfach zu erfüllen.