Kommunen, die sich das Beiwort ‚smart‘ auf die Fahnen schreiben wollen, sollten auch Bebauungspläne so zur Verfügung stellen, dass sie von Laien verstanden werden, nämlich 3-dimensional.
Neulich ging ich an einer Baustelle in meiner Nähe vorbei. „Hier stand doch noch vor Kurzem…“, dachte ich mir. „Wie hatte das Haus gleich nochmal ausgesehen? Und welche Dimensionen wird wohl der Neubau haben, der hier nun entsteht?“
Ging es Ihnen auch schon mal so?
Zumindest letztere Frage hätten Sie sich durch einen Blick in den Bebauungsplan beantworten können, der gemäß §4a BauGB auch schon während der Offenlegung, also noch vor Inkrafttreten, im Internet zu finden sein sollte.
Aber selbst dann hätten Sie wahrscheinlich nur eine wage Vorstellung von dem gewinnen können, was auf den entsprechenden Flächen tatsächlich erlaubt ist. Denn die Interpretation von B-Plänen kann für einen Laien durchaus schwierig sein: arabische und römische Ziffern, Buchstaben, Zeichen und Symbole, farbige Markierungen und Schraffuren und noch einige Details mehr. Wenn man sich durch die Legende wühlt, so ein richtiges Bild von dem, was gebaut werden darf und wie groß es im Vergleich zu den Nachbar-Gebäuden sein wird, kann vermutlich bei den Wenigsten entstehen.
Hilfreich: Planungen in 3D
Dabei wäre es doch so einfach, 3D-Darstellungen der erlaubten Minimal- und Maximal-Bebauung zu erzeugen und mit den zu erwartenden Auswirkungen in Zahlen und Grafiken bereitzustellen.
Wie? Mit ArcGIS Urban.
Am Beispiel des Bebauungsplans ‚HafenCity 7‘ in Hamburg können Höhe, Schattenwurf, Sichteinschränkungen und resultierende Kennzahlen für die maximal und die minimal erlaubten Baukörper leicht auch von Laien abgelesen werden. Die dargestellten Dimensionen und Nutzungen erfolgen regelbasiert, bei Bedarf unter Berücksichtigung des Flächennutzungsplans. Alle Varianten einer Bebauung werden an ein und dergleichen Stelle visualisiert – bei Wunsch auch farblich differenziert, je nach Nutzung – ohne dass ein Wechsel in eine andere Anwendung oder ein anderes Fenster erfolgen muss.
ArcGIS Online als Rahmen
Planungsdarstellungen werden intern als Layer in ArcGIS Online abgelegt. Weitere Planungsdaten sowie der 2-dimensionale Bebauungsplan und die bestehenden 3D-Gebäude der Stadt, die hier die Grundlage bilden, um die Planungen von Ihren Dimensionen her beurteilen zu können, sind einfach hinzuladbar, wenn sie vorab in ArcGIS Online als Services bereitgestellt wurden.
ArcGIS Online bildet also den Rahmen. ArcGIS Urban baut darauf auf und ist als reines Online-Planungs-Tool über den Browser verfügbar. Daher kann auch die Zusammenarbeit zwischen Projektbeteiligten sehr einfach organisiert werden, nämlich über ArcGIS Online Gruppen.
ArcGIS Urban kann aber auch in vor- oder nachgelagerten Planungsphasen eingesetzt werden, um zum Beispiel das Ergebnis von städtebaulichen Wettbewerben zu präsentieren oder konkrete Gebäudemodelle in den 3D-Kontext zu setzen.
Weiterer Blogbeitrag zum Thema:
ArcGIS Urban: Die Stadtplanung nimmt Fahrt auf